Donnerstag, 5. Mai 2011

Wie ein Tropfen Tinte.


Und wenn Du mit mir über das was zwischen uns ist sprichst, dann ist es als ob du versuchst mit Tinte auf meinen nassen Körper zu schreiben. Und die Tinte verläuft, immer wieder, sie mischt sich mit den Wassertropfen und alles wird unkenntlich. Wie ein Meer in Strichen zieht sie Wellen über meinen Körper. Sie findet einfach keinen Halt, genauso wie ich keinen in deinen Augen finden kann.

Ich bin, was ich nie sein wollte. Untätig. Wartend. Sehnsüchtig. Ich habe soviel getan um mein Herz zu verbarrikadieren, habe einen Kasten aus Brettern gezimmert, habe mein Herz hineingelegt und verschlossen. Geschützt - vor der Liebe, die in meinem unvollkommenen Leben keinen Platz mehr haben soll. Vor den Dämonen, die es krallen wollten. Doch nun, nun kriecht sie durch alle Spalten, alle Ritzen, wie die Sonne durch billige Rollos. Nichts kann sie aufhalten. Dringt auch noch in die letzten Hohlräume meiner Seele.
Sie klebt an mir wie billiges Parfüm. Ich habe versucht es abzuwaschen, Stunden habe ich im Bad gesessen, geschrubbt bis mein Herz wund war. Doch ich rieche sie immernoch. Nachts kann ich nicht schlafen, weil ihr Geruch mich benebelt, mir Kopfschmerzen bereitet. Ich arbeite an mir, arbeite an meinem System, versuche Sicherheitslücken zu schließen. Du bist wie ein Virus, Du findest sie alle. Du überflutest mich, bis ich glaube an Dir zu ertrinken, in meiner Panik dreht sich jedes Wort fünfmal, jede Bedeutung ist anprobiert worden, wie Schuhe im Schlussverkauf. Keine passt. Die schönsten Paare sind zu klein.

Irgendwann kommt die Nacht, sie steht nicht mehr auf meiner Seite, sie deckt nicht mehr einfach alles zu. Sie ist deine Geliebte. Und am Morgen, im Grau des Tages, wenn wieder ein Tag kommt an dem ich nicht weiß wohin, nicht weiß wo ich mich verstecken kann, an dem Morgen werde ich wieder schwarzen Kaffee trinken und versuchen Dich aus meinen Adern zu spülen. Du hast mich Mal gefragt, warum ich soviel Kaffee trinke.
Das ist deine Antwort.

Es ist der schwache Versuch loszulassen, bevor ich auf die Bühne des Lebens trete und ein Leben simuliere.

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