Samstag, 30. Oktober 2010

Das Herz zum Wühltischpreis..

Dieses Schweigen zwischen uns. Es explodiert in meinem Kopf. Es ist ohrenbetäubend. Ruhe. Kein Laut und dennoch fliegen mir tausend ungesagte Worte um die Ohren. Schleichen sich in meinen Kopf und ich bin versucht die dümmsten Dinge zu sagen, damit nur keine Stille ist.

Jedes der unausgesprochenen Worte wiegt doppelt soviel wie alles was je zwischen uns gesagt wurde. Schneidet tiefe Wunden in die zarten Bände zwischen uns. All die Gefühle, die keiner von uns nennt, all die Erinnerungen an sie, die erlebten und die ungelebten, die noch zu erlebenden und die Hoffnung auf die schönste aller Lieben - sie machen die Stille unerträglich. Schwer wie Blei hängt sie zwischen uns, verdreckt die Luft, so dass keins unserer Herzen atmen kann.

Dort stehst Du, möchtest mehr von mir, forderst und hoffst und willst und brauchst, doch was gibst Du außer der Garantie für Tränen? Was ist deine Sicherheit in dem Ganzen? Was kannst Du noch versprechen wo deine Worte wie Wind und Salz sind? Wo alles gesagt und jedes Versprechen gebrochen wurde, was bietet sich da noch?

Du stehst immer noch dort. Du denkst nach und die Falten auf deiner Stirn verraten deutlich, dass Du Dich windest. Denkst eine Weile länger und kommst nicht umhin vor Dir selbst zuzugeben, dass sie ein kleines bisschen mehr für ihr Herz verdient hat. Mehr Sicherheit, mehr Gefühl, mehr Transparenz. Mehr Liebe und mehr Zukunft.

Welch ein lächerlicher Preis für ein Herz wie ihres. Auf dem Wühltisch der Liebe, neben den Räucherkerzen der Vergangenheit.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Kind, wie soll das nur mit Dir weitergehen?

Das Gefühl im Bauch vor einem ersten Treffen. Wenn dein Blut wie brausepulvergeschwängert durch deine Adern schäumt. Dein Bauch voller Watte, dein Kopf in den Wolken ist, diese Sache mit den Schmertterlingen und den Regenbögen, all das ist "Sza Sza Szu".
In einer Woche ist mein 26ter Geburtstag und als Single mit 26 is die Wahrscheinlichkeit, dass das eigene Sza Sza Szu eine Kooperation mit der biologischen Uhr eingeht ungefähr so hoch wie die Wahrscheinlichkeit, dass es da diese spezielle Kooperation zwischen Clinton und Lewinsky gab. Nur das meine Kombination tödlicher ist als es Lewinsky für Clintons Karriere war.

Nicht zuletzt die viktorianische Grundeinstellung meiner Oma (89) hat mich ins Grübeln gebracht. Ihr Ausruf "Kind, wie soll das nur mit Dir weitergehen? Alleinstehend, kinderlos, und SECHSUNDZWANZIG..." hat mich doch dezent verunsichert. Muss eine Frau sich zwischen den beiden großen K's in ihrem Leben entscheiden? Kinder oder Karriere? Und ist diese Frage nicht so alt wie die Emanzipation selbst? Und was macht das dritte K? Kerle? Ist es möglich, dass die Unabhängigkeit einer Frau ihr letztendlich doch das Genick bricht? Selbstständig aber allein? Heißt etwas alleine zu können auch direkt, dass man dies dann alleine tun muss? Und wieso kann man nicht alles haben? Allem Anschein nach ist Brausepulver im Blut ähnlich wie Gehirnfrost bei zu schnellem Eisverzehr - es macht vorübergehend blöd.

Als ich 16 war, dachte ich, dass ich mit 26 schrecklich erwachsen sein würde. Dass ich einen Job, einen Partner, eine tolle gemeinsame Wohnung, regelmäßige Auszeiten überall auf der Welt und feste Pläne für die Zukunft hätte. Stattdessen habe ich einen Abschluss, eine vage Idee von meiner Zukunft, eine Katze und meine Studentenbude, kein Geld für Urlaub und einen Nebenjob, der mir mein Studium finanziert hat. Und es fühlt sich richtig an. Für jetzt. Glücklich.

Ich habe noch gut 10 Jahre Zeit all meine K's zu organisieren oder auch um einfach eins oder zwei von ihnen kurzweilig zu ignorieren. Mein Studium ist abgeschlossen, meine berufliche Zukunft enthüllt sich in den nächsten Wochen. Meine biologische Uhr ist eine Armbanduhr und keine Kirchturmvariante.... und mein Sza Sza Szu? Nun, ich glaube ein wenig Yoga sollte den Brausepulvergehalt meines Blutes auf ein erträgliches Maß herunterschrauben - zumindest bis zum nächsten Date!

Montag, 25. Oktober 2010

Und was da war als gar nichts mehr war...

Und ich dachte noch, wenn mir diese Ruhe und diese Lässigkeit jemand abkauft, dann hast Du keine Freunde, keine Familie, keinen Menschen, der Dich wirklich kennt. Dann bist Du ganz allein auf dieser Welt.

An manchen Tagen habe ich das Gefühl, dass ich jeden Morgen in meinem bisherigen Leben auf eine Bühne getreten bin und das getan habe, was von mir erwartet wurde: eine Show geboten. Ich gewinne den Eindruck, dass mich niemand wirklich kennt. Mich niemand bei Bedarf nachzeichnen könnte, weil ich es nicht geschafft habe, meine Persönlichkeit, meinen Charakter jemandem so nahe zu bringen, als das man von "kennen" sprechen könnte. Wenn ich es schaffe, jemanden etwas von mir sehen zu lassen, dann wohl immer nur ein bestimmtes Gebiet meiner Seelenlandschaft - doch niemand kennt die ganze Karte. Aus Vorsichtsgründen. Aus Angst. Dabei wünschte ich es mir so sehr.

Ich spreche nicht von diesen geheimen Ecken in der eigenen Seele, die man niemandem zeigen mag. Die wären noch immer als kleine Geheimnisse, als kleine Labyrinthecken auf der Karte. So wie es sein soll.
Ich spreche von einem Gesamtbild. Wenn Menschen mich beschreiben sollen, dann sprechen sie von "stark" oder "selbstbewusst", von "lebhaft" oder "kreativ".
Meine Lebhaftigkeit ist das Chaos, das ich verursache. Meine vermeintliche Stärke ist die Rüstung, die ich um meine Seele geschnürt habe. Mein Selbstbewusstsein ist eine Show für die ich einen Oscar verdiene. Meine Kreativität ist der verzweifelte Ruf meiner Seele sich mit etwas bekannt zu machen. Sich mitzuteilen. Wie eine Blume, die durch den Asphalt wächst, strebt meine Seele ans Licht. Will erkannt werden, will geliebt werden. Will gesehen werden. Doch die Rüstung, die Sorge und die Angst, dass dieses kleine Päckchen Seele verletzt wird, ist so groß und stark, dass diese Momente immer seltener werden.

Wenn Menschen dann so völlig an dem kleinen Bündel Seele von mir vorbeibeschreiben, dann werde ich still. Wenn Freunde mich als "stringent zielorientiert" oder "Powerfrau" beschreiben, seufzt meine Seele tief. Es ist der Beweis, dass meine Show funktioniert. Das die Maske, die ich über meine Sensibilität, meine Unsicherheit, meine Angst und meine Zweifel gezogen habe, funktioniert. Das ich es wieder geschafft habe, Menschen so weit von mir fernzuhalten, dass sie denken ich wäre das von mir erschaffene Bild.

Wenn ich abends dann allein im Bett liege und an den nächsten Tag meines Lebens einen Haken mache, dann ziept es in mir. Das Gefühl, dass man wirklich allein ist, weil niemand einen wirklich kennt, zupft an meiner Seele, frisst sie an, brennt sich in sie hinein. Dann fällt jeder Atemzug schwer und mein Herz pumpt fleißig weiter die Scherben meiner Persönlichkeit durch meine Adern.

Auf jeder Scherbe dieselbe Prägung: Würde ich mich vergessen, dann wüsste niemand, dass es mich gab.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Explore. Dream. Discover.

"I'm lifting you up,
I'm letting you down,
I'm dancing til dawn,
I'm fooling around,
I'm not giving up,
I'm making your love,
This city's made us crazy and we must get out..."

Ich habe versucht eine klare Linie in mein Leben zu bringen. Eine klare Linie, in knalligem Rot auf den Boden meines Lebenflures gezeichnet, damit ich, selbst in größter Verwirrung, den richtigen Weg finde. Wenn ich durch einen tränenverschleierten Blick nur noch Schemen erkenne, oder kopflos vor etwas weglaufen will, habe ich diese rote Linie, die mir die Richtung weist. Meine Ziele, meine Wünsche, meine Liebe - diese Richtung.
Einzig und allein komplette Blindheit oder stockdunkle Nacht können mich von der Linie fernhalten.
Bei Dir wirkte nicht mal das. Weder Feuer noch Nacht, Zerstörung noch Blindheit.

Du warst meine bessere Linie. Selbst wenn es finster gewesen wäre, selbst wenn ich die Hand vor Augen nicht mehr gesehen hätte - so bin ich mir sicher, dass ich Dich gefunden hätte. Du hättest geleuchtet oder mich mit Worten zurückgeholt, mich gezogen oder mich gefangen.

Bei Dir als Linie gab es nur ein Kriterium, welches die Linie löscht: Die Linie will nicht mehr.

Nunja, nun habe ich diese rote Linie. Und genau diese rote Linie scheint es zu sein, die Menschen um mich herum ängstigt. Sie erinnert wohl an einen Rotstift, der Korrekturen in meinem Leben vornimmt, Menschen wegstreicht oder  Räume so eng zeichnet, dass kein Platz für sie ist.
 Dazu besteht kein Grund. Der Stift liegt immernoch in meiner Hand.

Für einige Menschen wird immer Platz in meinem Leben sein. Ich habe zwar eine Linie, die mir die Richtung weist, aber diese Linie würde in ein wertloses Leben zeigen, wenn plötzlich niemand mehr da wäre um dieses zu füllen.

I really thought that a woman can restore the soul of any broken man.

Mittwoch, 20. Oktober 2010

I want to be brave enough to stay in one place...


Wir vergessen immer wieder im Alltag unseres Lebens, dass wir alle Energie sind. Wir sind zwar durch enen Körper manifestiert, aber wir sind dennoch Energie. Tief im Inneren bestehen wir aus derselben Energie wie Sterne es tun, das Universum oder unsere Welt. Dadurch, dass wir Energie sind und alles um uns herum auch Energie ist, haben wir die Möglichkeit durch Aufmerksamkeit Energie zu lenken. 
Wenn wir nun also stets die negativen Seiten des Lebens wie Krieg, Schulden, Beziehungsdramen oder unsere negative Vergangenheit sehen und somit unsere Aufmerksamkeit auf diese Punkte unseres Lebens lenken, schenken wir ihnen unsere Energie. Wir füttern die Monster und Dämonen mit unserer Kraft, unserer Energie und halten sie so am Leben. 

Viele Menschen fragen sich stets was wohl der Sinn des Lebens ist. Für mich soll meine Aufgabe sein, Freude zu empfinden und glücklich zu sein. 
Daher setze ich meine Monster und Dämonen ab heute auf eine strikte Diät und bin gespannt, wie dies mein Leben beeinflussen wird. 

Wenn ihr Euch fragt, auf welchem Esoterik-Trip ich gerade bin, ob ich meine Drogen selbst anbaue oder ob ich durch den Abgabetermin der Diplomarbeit nun völlig irre geworden bin - dann muss ich Euch enttäuschen. Es wird einfach nur Zeit für eine Wende. Eine Veränderung.

Es wird Zeit für Glück.
 

Sonntag, 17. Oktober 2010

Der höchst egoistischste Post ...

Da ich gerade - also drei Wochen vor meinem Geburtstag - immer wieder gefragt werde, welches denn meine Herzenswünsche sind, gibt es hier nun DIE Liste.

Vorweg muss ich sagen, dass ich mir im Großen und Ganzen wirklich nur Kleinigkeiten wünsche: einen Anruf, eine Karte, eine liebe Mail würden mich sehr glücklich machen.
Das größte Geschenk ist ohnehin mein Abschluss und mein eigenes Versprechen an mich möglichst im nächsten Lebensjahr viel zu reisen.

Etwas wünsche ich mir schon lange, lange Zeit. Ein altes Rennrad, so in diesem Stil: Rennrad. Damit durch die Straßen zu düsen und im Sommer die ekligen Bus- und Bahnfahrten vermeiden zu können wäre fantastisch.

Ansonsten hätte ich gern für nächstes Jahr einen Kalender von Moleskine, damit ich meine Reisen festhalten halten kann. Ein gutes Messer für meine Küchenausstattung wäre auch prima, ein paar schöne, helle Winterstiefel (solche etwa) in Größe 40 würden mich natürlich auch erfreuen!

Ansonsten würde ich gerne mal einen Kochkurs machen, Italienisch lernen und den Spanischsprachkurs weitermachen. Wenn sich da jemand zu breit schlagen lassen kann mitzukommen, wäre das auch ein tolles Geschenk, über das ich mich sehr freuen würde!

So, nun kann ich hier immer ganz bequem auf diese Liste verweisen! :)

Das allergrößte Geschenk, dass ihr mir machen konntet und könnt ist jedoch eure Freundschaft. Mit Euch macht alles erst Sinn.

Samstag, 16. Oktober 2010

Der Stern in meinem Kopf...

Ich wollte Dich nie kennenlernen. Habe ohne Dich ja auch gut gelebt als ich Dich noch nicht kannte. Du warst mir da schließlich vollkommen phänomenal egal. Ich hab ja nicht mal an Dich gedacht, damals, als ich Dich nicht kannte. Konnte Dich nicht vermissen, konnte niemanden mit Dir vergleichen - Du siehst, ohne Dich hatte ich deutlich weniger Stress. So emotional gesehen. Also, rein emotional, glaube ich. Zumindest. Anyway.

Aber Du konntest es ja nicht lassen. Musstest mir über den Weg laufen. Nur um seit diesem Moment mein Leben zu verkomplizieren. Chaos in meinem Kopf zu verbreiten, ein gigantisches Chaos, dass - sollte es stimmen, dass Sterne aus Chaos geboren werden - einen so großen Stern gebären wird, dass mein Kopf irgendwann platzen muss. So fühlt es sich jetzt schon an. Mein Kopf? Wegen Überfüllung geschlossen.  Neueröffnung? Wahrscheinlich nicht. Das Ding geht insolvent. Vor die Hunde. Stürzt mich in den Ruin - mein eigener Kopf, dass muss man sich mal vorstellen. Verräter.

Ich überlege, wie es wohl aussehen wird, wenn er platzt. Ob es eine blutige Angelegenheit wird oder ob der Stern einfach so strahlend durch die Hülle bricht wie ein Küken, das die ersten Risse in das Ei pickt. Oder ob es mehrere Sterne sein werden, weil das Chaos hyperproduktiv gleich mal übertrieben hat. So nach dem Motto "Wo ich nun schon so ein großes Chaos bin, wäre es ja schade, wenn das alles für nur einen einzigen Stern drauf geht"...Fühlt sich so an. Ein wenig. Waren da nicht eben Sternschnuppen unter meiner Schädeldecke? Man weiß es nicht. Noch ist ja alles dicht.

Und jetzt? Du und ich - wir sehen uns ständig. Am Ende war ein Anfang. Aber ich habe Dich länger nicht gesehen. Also nicht so wie früher. So real, so nah, so ungeschützt. Dabei hoffe ich, dass Du immer noch der Mensch bist, der mich so sehr berührt. Der mit jedem Blick in meine Seele sehen kann. Der mich kennt. Der meinen Kopf und mein Herz berührt. Gleichermaßen. Der vielleicht das Chaos in meinen Kopf lindern kann, damit mein Kopf ganz bleibt. Eigentlich mag ich meinen Kopf ja auch so wie er ist. In einem Stück. Ohne Sternenstaub.

Also sitze ich hier und warte.

Ich warte und warte und warte.

Ich warte auf den Moment deiner Erkenntnis, den Moment, welcher Dich bereit sein lässt.

Oder auf die ersten Risse in meinem Kopf.

Freitag, 15. Oktober 2010

"Mein Herz?" -"Ja?" - "Reiß Dich zusammen!"

An dem Tag, an dem Du zu Dir selbst findest, das ist der Tag, an dem Du endlich begreifst, dass nichts Bestand hat außer dieser Freundschaft zu Dir selbst.

 Ich habe mich immer inspiriert gefühlt von großen, starken, unabhängigen Frauen. Habe ihren Mut bewundert, ihre Kraft, ihre Stärke ein Leben so zu führen, wie sie es wollten und nicht wie die Zeit zu der sie lebten es als angemessen empfunden hat. Den Mut sich nicht einschüchtern zu lassen, keine Angst zu haben davor, dass es nicht klappen könnte. Die Stärke im richtigen Moment einfach zu springen, in die ungewisse Zukunft, in den eigenen Traum, in die Welt.

 Ich hab es ein wenig übertrieben Dich zu lieben. Ich hab nichts unversucht gelassen. Zeit für mich dasselbe zu tun. Zeit zu springen.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Was bleibt von der Liebe, wenn man die Schokolade abkratzt...?

Mein Gastvater in Schweden hat mal zu mir gesagt: Wenn man einen Wolf heiratet, schaut man ein Leben lang zum Wald. Jahre später komme ich an einen Punkt in meinem Leben, an dem sich dieser Spruch wie Säure in mein Herz brennt.

Es fühlt sich an, als würde ich Dich mein ganzes Leben kennen. Als wäre es immer so gewesen, dass Du freien Zugang zu meinem Herzen und ich zu deinem gehabt hätte. Richtig fühlte sich das an. Richtig und sicher und ich weiß, dass es genau so sein sollte. Sollte.
Doch irgenwann kam der Punkt zwischen uns, an dem diese Sache so ins Bodenlose kippte, wie eine Scheibe Nutellabrot, die vom Küchentisch rutscht... und wie immer auf die Schokoladenseite fällt.

Unsere Liebe fiel mit uns auf die Schokoladenseite. Danach schmeckte die Schokolade staubig und es blieb uns nichts anderes übrig als den Belag abzukratzen. Trockenes, nacktes Brot war das Resultat.
Nun kann man argumentieren, dass trockenes Brot auch nährt und ein Brot, egal wie staubig und trocken, besser ist als die Aussicht zu verhungern. Das stimmt. Jedoch - wenn man lange Zeit Schokoladenbrote bekommt und man plötzlich trockenes Brot knabbern soll, fällt diese Umstellung schwer. Es will nicht schmecken. Es staubt in deinem Mund und zerkratzt deinen Hals. Dein Körper saugt die Kohlehydrate und Nährstoffe auf, deine Seele verhungert trotzdem.

Was bleibt von der Liebe, wenn man die Schokolade abkratzt? Freundschaft? Und ist es Freundschaft, wenn man jede Nacht realisiert, wie sehr der Andere fehlt? Auch wenn es den ganzen Tag gut geht bis zu dem Moment, in dem es Dich mit voller Wucht packt und umzureißen droht? Was ist es dann noch, dieses Leben, ohne Schokolade? Reicht Brot allein? Wollte ich nicht den Jackpot? Alles?

Den Jackpot - also das Knurren des Wolfes neben mir, mit dem Wissen, dass er schnurrt wenn ich ihn in die Arme schließe? Wollte ich nicht eine Höhle im Wald bauen, damit der Wolf dorthin fliehen kann, wenn die Stadt wieder zu grau wird? Wollte ich nicht mit diesem Wolf leben, für lange Zeit und länger?

Ein kleines Kind heute im Bus sagte, dass ein Leben ohne Schokolade wie Weihnachten ohne Geschenke wäre - der Glitzerstaub und das Prickeln würden fehlen. Ich staune noch immer über diese Klarheit, die nur Menschen besitzen, die ihr Alter noch an einer Hand abzählen können...

Das nächste Mal, wenn dieser bestimmte Moment kommt und damit droht mich umzureißen, dann lasse ich mitreißen und fallen.....einem trockenen Brot ist es schließlich egal mit welcher Seite es aufschlägt! Soll er mich umreißen, dieser Moment - Weihnachten gibt es Geschenke.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Das Gefühl, meine Zukunft braucht zu lange um nach Hause zu kommen.


Sonntag. In der Sonne sitzen mit einem guten Buch und einem Kaffee. Ein wenig Musik und die ganzen Gedanken, die in meinem Kopf kreiseln. Den Rücken an die Holzstreben der Bank lehnen, von der Sonne aufgeheizt, wärmend, entspannend. Ein nahezu perfekter Moment. Nahezu.

Samstag, 9. Oktober 2010

Liebe gibt der Welt ihren Rhytmus. Meine verlor ihren Takt.


Einen ganzen Morgen im Wald verbracht, Pilze gesucht und gefunden, Ruhe gesucht und deinen Namen im Rascheln der Blätter gehört. Frische Luft geatmet, versucht den Kopf zu leeren, den Waldboden gerochen, den Tau von den Blättern gestrichen. Waldbrombeeren gegessen.

Ruhiger könnte es nicht sein und doch ist da dieser Lärm in meinem Kopf.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Meine Seele schreit nach grenzenlosem Abenteuer. Nach Freiheit. Nach Dir.

Ich will raus. Muss raus. Hier. Aus der Kälte meiner eigenen vier Wände. Irgendwohin, wo es mich in Begeisterung versetzt.

Irgendwohin, wo ich noch nie war. Im November Süddeutschland, Anfang Dezember Rom, Ende Dezember Berlin - ein guter Beginn, Appetithäppchen, Leckerchen, die Lust auf mehr machen. Im März nach Syrien, genauer gesagt nach Damaskus. Ich kann es kaum erwarten. 1001 Nacht. Jahrelange Abstinenz mündet in einem riesigen Reisefressanfall. I like.

Das Dessert? Ein Pakt mit mir selbst. Vor meinem 30ten Geburtstag nach New York.

Eine Flucht? Vielleicht. Aber keine vor mir selbst. Nicht mehr. Und auch nicht vor Dir. Nicht mehr. Sondern mit Dir zusammen. Vielleicht. Optional. Wünschenswert.

Montag, 4. Oktober 2010

Ich bin meinem eigenen Leben aus der Tasche gefallen...

Die Gedanken an Dich kommen in Wellen, wie Wehen, nur dass ich, egal wie sehr ich mich konzentriere, diese nicht wegatmen kann. Ich schließe die Augen, atme gegen diesen pochenden Schmerz, versuche meine Mitte zu finden, mein Kopf schreit mir Gründe und Erklärungen entgegen. Der Moment vergeht, abgewartet, überlebt. Die Welt dreht sich zuverlässig weiter und solange sie sich dreht, solange vergeht die Zeit. Solange die Zeit vergeht, solange vergehen auch diese Momente. Jedoch auch die Abstände zwischen ihnen.

Wenn ich morgens aufwache und realisiere, dass es ist, wie es ist, fühle ich mich verloren. Verloren von meinem eigenen Leben. Ich bin meinem eigenen Leben aus der Tasche gefallen. Ich bin von der Zeit, den Wolken, dem Schicksal oder der unsichtbaren Hand betrogen worden. Um meine Zeit, mein Leben, meine Zukunft. Meine Pläne. Um Ereignisse die ich so, so sicher mit Dir teilen wollte, bei denen Du dabei sein solltest - neben mir stehend, stolz, überglücklich, geerdet, sicher. Du solltest sehen, dass es auch anders geht. Dass es Sicherheit in diesem Leben gibt. Dass Du Menschen vertrauen kannst, sie Dich nicht in dem Moment erstechen in welchem Du ihnen den Rücken zuwendest. Du solltest wissen, dass deine Geheimnisse, deine Pläne vom Glück, deine unbändige Energie und dein Wille einen Ort der Zuflucht haben, wo sie sicher verwahrt, genährt und vergrößert, gestärkt werden, jederzeit auf Abruf für Dich. Ein Nest -  mit Mauern aus Stein für deine Sicherheit, mit einem Kern aus Federn für deine Erholung, mit Dächern aus Blättern zu deinem Schutz.

Ich stehe hier. Die Ereignisse, die ich mit Dir teilen wollte, ziehen vorüber. Ich mache Fotos in meinem Kopf für Dich. Beschrifte meine Seele mit den Geschichten - für Dich. Und hoffe auf den Tag, an dem wir endlich genug Zeit und Raum haben, diese Fotos und diese Geschichten zusammen ansehen können.