Mittwoch, 23. März 2011

Im Endeffekt nur Hülle...


Unser Anfang war nicht anders als Anfänge der Anderen. Aber alles was danach kam.
Wir schlichen umeinander rum. Sahen uns in die Augen, ein wenig zu tief. Spürten die Leidenschaft in uns wachsen, wie die vielen kleinen Eichen in einem milden Sommer. Zur Abwechslung taten wir uns weh, ein wenig zu oft. Ich erinnere mich an deine traurigen Augen, nur die Leidenschaft ließ sie ab und an auflackern und leuchtete dein “dahinter” aus.

Als wir uns wiedersahen, gaben wir uns die ganze Nacht lang Startschüsse mit den Lippen. Startschüsse für den Kampf, denn nicht anderes war es. Schlugen wir uns tags mit Worten, so schlugen wir uns nachts mit der Leidenschaft füreinander. Deine Küsse schmeckten würzig, deine Haut war so hell, dass ich dich sogar um Mitternacht mühelos sah.

Geduldig ruhten deine Blicke nach jedem Kampf auf mir. Deine Lippen aufgesprungen und rau an meinem Ohr. Deine Hand fing die Tränen auf und änderte doch nicht deine Absicht. Du müsstest gehen. Deine Finger an meinem Handgelenk. Ich kann nicht bleiben. Wir verbrennen. Wir legen mehr Entfernung zurück, als Platz zwischen uns ist. Wir halten uns fest wie zwei Ertrinkende. Ich kann nicht bleiben. Du ziehst das Unglück an. Du bist einer der Menschen, der alle zwei Wochen krank wird und seine Kindheit erbricht. Wir haben zuviele Tage zu Staub geredet. Ich wollte einwenden, dass du derjenige warst, der die Liebe in den Mund nahm. Ich tat es nicht.

Als die Tür hinter dir zufiel, schnitt ich mir an deinen Worten die Pulsadern auf. Ich blutete den Schmerz hinaus und krustete mein Blut, so kratzte dein Verlassen alles wieder auf. Ich weiß nicht, wie lange ich blutete. Aber am Ende war es gut. Nichts als dein kalter Name blieb zurück. Und eine Verräterin, die überall den Verrat sieht.

Montag, 21. März 2011

Jede Ruhe sucht die Stille.


“Jede wirkliche Beziehung zu einem Wesen oder einer Wesenheit in der Welt ist ausschließlich.” Martin Buber.

Tatsächlich warf mir heute das löchrige Ding, welches andere Herz nennen, meine sture und sinnsuchende Skepsis als überholt vor. Schön, dachte mein Sturkopf sich, stellt sich nun dein eigenes Herz schon auf die Seite der Anderen, ich wurde ausfallend, fluchte eindringlich und leise, bereute dies alsbald und dachte nach.
“Kleines Sieb, welches seine Herzkammern immer gleich im Sonderschlussverkauf zum Schleuderpreis vertickt”, grummelte ich in mich hinein und wusste doch tief innen, so ganz weit entfernt von dem dunklen Fleck der dort motzte, doch, ja, tief drinnen wusste ich - Es hat Recht. Passt mir nicht. Gebe ich zu. Aber wer bin ich mich um jeden Preis gegen dieses kleine, erschöpfte Ding zu stellen? Eben.

Zu oft musste ich es vor Blindflügen schützen, habe versucht es abzufangen auf seinen Wegen. Zu oft? Doch, wo wären wir als Ganzes, hätte ich es gewähren lassen? Das ahnst du doch, flüstert es in mir, aufmüpfig.
Doch wie, um Himmelswillen, wie genau soll man dabei ruhig bleiben, wo doch genau dieses kleine Ding in seinem Herzvorhof die Widerspenstigkeit gesät hat?

Jede Ruhe sucht ihre Stille. Jede noch so plattgequetschte Blume die Biene, um später für irgendwelche frühreifen Teenager eine Aufklärungsgeschichte beizusteuern. Jeder noch so kleine Topf hat anscheinend einen Deckel.
Zu jedem Augenblick passt ein Moment. Nur zu mir, ja zu mir, da passt nicht mal mein Herz, welches so wild, so frei ist und doch so schwach scheint, dass mein Sturkopf es immer beschützt, immer verteidigt, immer einmauert.

Vielleicht braucht der Tag manchmal Ruhe sich von der Nacht zu erholen? Die Sonne pausiert auch ab und an hinter den Wolken, der Regen hält inne - jedoch nie im Fall. Seit einiger Zeit schlafe ich schlechter, brauche länger und bin weniger ausgeruht. Ich fühle mich eingefroren. Eingefroren, just in dem Moment in welchem ich aufschlagen sollte. Scheue ich deswegen deinen warmen Atem? Dein warmes, rotes Blut? Scheue ich dich, weil du mich taust und ich im nächsten Moment zerschelle? Sagst du nicht selbst von dir, dass du immer warm bist?

Nur, was bleibt vom Eis, wenn es taut? Eine Wasserpfütze? Und ist es dann noch, was es mal war?

Sonntag, 20. März 2011

Die Welt hinter den Lügen


Damals als ich dich kennenlernte, unter diesem blauen Himmel, auf dieser viel zu grünen Wiese, da war ich so jung und meine Haut leicht braun vom Sommerwind. Du hast einfach dort gesessen, auf einer rot-karierten Decke, hast in einem Buch gelesen und die Welt, das machen lassen, was Welten eben so tun. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir haben miteinander gesprochen, sind gemeinsam über diese Wiese gegangen, haben die Zehen ins kalte Wasser des Sees getaucht und die Enten erschreckt. Dann sind wir heimgefahren, so als würden wir das immer tun. An jedem verdammten Sonntag. Wir saßen am Küchentisch und haben Kakao getrunken - Du aus meiner blauen Lieblingstasse. Deine braune Haarsträhne hing dir ins Gesicht. Ich weiß noch, dass du so schön warst, dass ich keine Luft holen konnte. Ich hatte keine Zeit zu atmen.

Du hast mein Kleid einfach auf den Dielenboden fallen lassen. Dort liegt es noch immer. Ich bin zum Fenster gegangen und habe die Vorhänge geschlossen. Dann habe ich dir Dinge gesagt, die ich vorher nicht wusste, die aus mir kamen, ohne Zwang. Wir haben geraucht und getrunken, getrunken und geraucht, haben uns nächtelang geliebt und dann wieder geraucht. Wir haben unser Leben aus großen Milchschüsseln auf den Boden geschüttet, haben uns alles erzählt. Ich habe dich gekannt.
Du hast mir von ihr erzählt. Dass sie groß war und lange schwarze Haare hatte, dass ihre Augen blau wie der Himmel waren und wie ihr damals als Kinder miteinander gespielt habt. Wie sie dir ihre Brüste zeigte, obwohl es nur kleine Wölbungen waren, da wo eigentlich Brüste sind. Dass du sie immer schon geliebt hast, so wie kein anderes Mädchen und dass sie eines nachts, als die Wölbungen schon Brüste waren, fortgegangen ist. Eine Nacht voller Tränen, in welcher sie einfach keine Lügen mehr fand und der ganze Raum so schwarz voller Trauer hing, dass man meinte die Wände würden unter der Last bersten.

Immer wenn du mir nun mein Kleid ausziehst, den Reißverschluss öffnest, dann denke ich an sie, wie sie dich zurücklassen konnte, immer wenn du mich anfasst auf deine besondere Art und Weise, dann denke ich an die Trauer in dem Raum. Wie ich die Wände unter der Last brechen lassen würde und wie Sonnenstrahlen in den Raum fluten würden. Wie ich dich zu mir nehmen würde, dich wiegen würde wie ein Kind, deinen Kopf in meine Hände nehmen und dich schützen würde. Wie ich dich lieben würde, so wie du sie geliebt hast. Doch Du bist längst nicht mehr hier. 

Donnerstag, 17. März 2011

Listography.

Dank des Blogs einer lieben Bekannten (cupcakesandstrawberries) bin ich auf die Seite von Listography aufmerksam geworden und musste dort direkt mal ein paar Listen anlegen, die es nun abzu"arbeiten" gilt!

Hat noch jemand von Euch dort Listen?

Nächtelange haben mich deine Worte in den Schlaf getanzt...

Manchmal glaube ich, in deinen Augen kann man bis hinter den Rand der Welt blicken. Große Räume tun sich auf, man kann in ihnen herumfliegen, sich austoben oder ganz still sein. Aber, und das ist das aber, welches es bei den meisten Dingen gibt: sie sind auch gefährlich. Deine Augen und die Räume - denn sie haben keine Wände, keine Türen, nichts woran man sich festhalten könnte in dem Fall, dass man sich darin verliert. Irgendwann einmal, als wir uns das allererste Mal trafen und sich unsere Blicke auf unserer Haut verloren, irgendwann einmal, da dachte ich, dass ich,… dass ich hart landen würde. Und hier bin ich. Aus einer Höhe, bei der man sich die Knie eben nicht nur aufschrammt, wenn man fällt, aber eben auch aus einer Höhe, bei der kein eingepackter Fallschirm hätte helfen können.

Seitdem sind gefühlt tausendundein Augenblick vergangen, ich habe gelernt rückwärst zu gehen um uns als Ganzes zu sehen, nicht nur die Teile von dir zu sehen, die ich so unglaublich gern sehe. Um sehen zu lernen. Dich. Vollständig. Denn zu nah an dir zu stehen bedeutet, dass der Rest, außer den Teilen die ich gern ansehe, unscharf wird. Vor diesem Scharfsehen hatte ich immer Angst, die ganze Zeit, mein ganzes Leben, genauso viel Angst wie die Augen zu schließen, warst du mir doch gefühlt so nah um meine Gedanken rauschen zu hören, meine Tränen zu zählen, meine ganze Dunkelheit im Herzen zu spüren.

Jetzt wo ich endlich nicht mehr auf deinen Füßen stehe, wo du nicht mehr über mich stolpern musst, wenn du versuchst zu gehen, kannst du es noch? Oder stand ich zu lange auf deinen Füßen?


Dienstag, 15. März 2011

Life at its best.

Heute Abend ist das Abschiedsdinner mit der Besten. Vier Wochen WG-Leben mit ihr gehen zuende. Schon jetzt fehlt mir das Chaos um uns herum (Wanderkleiderschränke und Waschtage), das gemeinsame Lachen und das Weinen auf der Couch, unsere Abende mit Wein und langen Gesprächen sowie unsere Filmnächte.

Das Einzige was Trost spendet ist das Wissen, dass wir uns in sechs Wochen wiedersehen. In der großen Stadt an der Spree, mit stundenlangen Kaffeesessions in der Sonne, frühstücken beim Franzosen und Shoppingmarathons in Secondhandläden. Berlin, mein Herz hüpft.

Meine Kleine, meine Tür steht immer offen. Komm bald wieder - den Handyakkus zuliebe! <3 

Freitag, 4. März 2011

Long time no see...

Ich habe hier lange nichts mehr geschrieben, obwohl in der Zwischenzeit soviel passiert ist.

Einige Menschen sind gekommen, einige wieder gegangen, ich habe mein Studium beendet, plane eine Italienrundreise im April und bin zeitgleich auf der Suche nach einer Promotionsstelle. Im grauen, hektischen Alltag ist diese Seite leider völlig untergegangen. Umso mehr freue ich mich, dass mir meine Leser dennoch treu geblieben sind UND ich gelobe Besserung (mal wieder ;)).

Zukünftig soll es hier mehr Fotos geben (insbesondere aus Italien) und natürlich wieder mehr Gedankenfetzen von mir.

Nun werde ich es mir erstmal in der Sonne auf meiner Fensterbank gemütlich machen und lesen.
Es ist Wochenende ihr Lieben, genießt es!