Montag, 13. September 2010

si vales bene est, ego valeo...

Briefe leben, atmen warm und saugen mutig, was das bange Herz gebeut. Was die Lippen kaum zu stammeln wagen, das gestehn sie ohne Schüchternheit.


Anders als andere Menschen - die das im Frühling tun - neige ich dazu, sobald es beginnt Herbst zu werden, meine Wohung zu entrümpeln. Mit großem Vorsatz, großen Kisten und dem Willen vieles loszuwerden mache ich mich jedes Jahr von Neuem an das unmögliche Werk. Es endet immer gleich: Irgendwann öffne ich die alte Kiste mit den vielen Bündeln von Briefen und beginne zu lesen. Sitze auf meiner Fensterbank, trinke Tee und lese in meinem Leben. Beginne selbst einige Briefe zu schreiben, streiche über die alten Seiten und die längst verblassende Tinte, schnüre die alten Briefe schlussendlich wieder zusammen und schiebe die Kiste auf den Schrank. Dann lösche ich das Licht und gehe ins Bett. Das Herz warm und leicht von soviel Liebe, soviel in Tinte getauchter Zuneigung. Danke.

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