Mittwoch, 1. September 2010

Schlaf gut, Sommer.

Dieser Sommer ging viel zu schnell vorbei. Er bestand nur aus einigen Stunden, in denen wir satt und zufrieden wie Katzen in der Sonne lagen, uninteressiert am Rest der Welt - mit unserem Glück in unseren Händen. Diese Stunden, in denen wir nichts weiter brauchten, nur uns, nur einen Blick um uns kringelig zu lachen oder ein kurzes Nicken um zu verstehen, dass der Andere gehalten werden muss. Gefangen werden will, ohne Seile oder Ketten, mit einem riesigen Seidentuch.
"Hat Dich jemals jemand festgehalten? So richtig? So, dass deine unbändige Lust weiterzureisen erloschen ist wie eine Kerze nach einem langen Abend bei Wein und gutem Gespräch?" Deine Worte hallen in meinen Ohren nach. Ich rolle mich auf die Seite und blinzel gegen das Licht an, welches gut sichtbar lange Streifen auf mein Gesicht zeichnet. Weg ist das unbekümmerte Lachen, das Seidentuch, die Seifenblasen, die wir in die Luft gepustet haben um zu glauben, dass wir uns nach diesem Sommer nicht trennen müssen. Die Tage an denen wir uns geschworen haben, dass nicht das Studienende gleichbedeutend auch unser Ende sein wird. In denen wir das Haus in Frankreich bauten, in welchem wir zusammen leben würden, mit den Kindern unser zerbrochenen Liebschaften, mit mir und Dir und...

Ich tauche zurück in das Licht. Ich schulde Dir eine Antwort und lächle, drehe den Kopf, so dass meine Haare aus deinen Händen rutschen. Ich nehme eine von ihnen, lege sie über mein Herz und streiche die Sandkörner aus deinen kleinen blonden Haaren am Arm.

Wir tauschen einen langen Blick, Du lächelst nun mit und wir sprechen weiter über das Interieur unseres französischen Hauses am Meer.

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