Damals als ich dich kennenlernte, unter diesem blauen Himmel, auf dieser viel zu grünen Wiese, da war ich so jung und meine Haut leicht braun vom Sommerwind. Du hast einfach dort gesessen, auf einer rot-karierten Decke, hast in einem Buch gelesen und die Welt, das machen lassen, was Welten eben so tun. Ich weiß nicht mehr wie, aber wir haben miteinander gesprochen, sind gemeinsam über diese Wiese gegangen, haben die Zehen ins kalte Wasser des Sees getaucht und die Enten erschreckt. Dann sind wir heimgefahren, so als würden wir das immer tun. An jedem verdammten Sonntag. Wir saßen am Küchentisch und haben Kakao getrunken - Du aus meiner blauen Lieblingstasse. Deine braune Haarsträhne hing dir ins Gesicht. Ich weiß noch, dass du so schön warst, dass ich keine Luft holen konnte. Ich hatte keine Zeit zu atmen.
Du hast mein Kleid einfach auf den Dielenboden fallen lassen. Dort liegt es noch immer. Ich bin zum Fenster gegangen und habe die Vorhänge geschlossen. Dann habe ich dir Dinge gesagt, die ich vorher nicht wusste, die aus mir kamen, ohne Zwang. Wir haben geraucht und getrunken, getrunken und geraucht, haben uns nächtelang geliebt und dann wieder geraucht. Wir haben unser Leben aus großen Milchschüsseln auf den Boden geschüttet, haben uns alles erzählt. Ich habe dich gekannt.
Du hast mir von ihr erzählt. Dass sie groß war und lange schwarze Haare hatte, dass ihre Augen blau wie der Himmel waren und wie ihr damals als Kinder miteinander gespielt habt. Wie sie dir ihre Brüste zeigte, obwohl es nur kleine Wölbungen waren, da wo eigentlich Brüste sind. Dass du sie immer schon geliebt hast, so wie kein anderes Mädchen und dass sie eines nachts, als die Wölbungen schon Brüste waren, fortgegangen ist. Eine Nacht voller Tränen, in welcher sie einfach keine Lügen mehr fand und der ganze Raum so schwarz voller Trauer hing, dass man meinte die Wände würden unter der Last bersten.
Immer wenn du mir nun mein Kleid ausziehst, den Reißverschluss öffnest, dann denke ich an sie, wie sie dich zurücklassen konnte, immer wenn du mich anfasst auf deine besondere Art und Weise, dann denke ich an die Trauer in dem Raum. Wie ich die Wände unter der Last brechen lassen würde und wie Sonnenstrahlen in den Raum fluten würden. Wie ich dich zu mir nehmen würde, dich wiegen würde wie ein Kind, deinen Kopf in meine Hände nehmen und dich schützen würde. Wie ich dich lieben würde, so wie du sie geliebt hast. Doch Du bist längst nicht mehr hier.
Oh Gott, wie unendlich schön und irgendwie doch traurig. Wow, ich bin überwältigt. Ist es wahr ? :)
AntwortenLöschenliebste Grüße. :*
Nur einige Passagen sind wahr, vieles davon ist nur in meinem Kopf. Danke für deine lieben Worte!
AntwortenLöschenIch wünsche Dir eine sonnige Woche!
Liebste Grüße :*