“Jede wirkliche Beziehung zu einem Wesen oder einer Wesenheit in der Welt ist ausschließlich.” Martin Buber.
Tatsächlich warf mir heute das löchrige Ding, welches andere Herz nennen, meine sture und sinnsuchende Skepsis als überholt vor. Schön, dachte mein Sturkopf sich, stellt sich nun dein eigenes Herz schon auf die Seite der Anderen, ich wurde ausfallend, fluchte eindringlich und leise, bereute dies alsbald und dachte nach.
“Kleines Sieb, welches seine Herzkammern immer gleich im Sonderschlussverkauf zum Schleuderpreis vertickt”, grummelte ich in mich hinein und wusste doch tief innen, so ganz weit entfernt von dem dunklen Fleck der dort motzte, doch, ja, tief drinnen wusste ich - Es hat Recht. Passt mir nicht. Gebe ich zu. Aber wer bin ich mich um jeden Preis gegen dieses kleine, erschöpfte Ding zu stellen? Eben.Zu oft musste ich es vor Blindflügen schützen, habe versucht es abzufangen auf seinen Wegen. Zu oft? Doch, wo wären wir als Ganzes, hätte ich es gewähren lassen? Das ahnst du doch, flüstert es in mir, aufmüpfig.
Doch wie, um Himmelswillen, wie genau soll man dabei ruhig bleiben, wo doch genau dieses kleine Ding in seinem Herzvorhof die Widerspenstigkeit gesät hat?
Jede Ruhe sucht ihre Stille. Jede noch so plattgequetschte Blume die Biene, um später für irgendwelche frühreifen Teenager eine Aufklärungsgeschichte beizusteuern. Jeder noch so kleine Topf hat anscheinend einen Deckel.
Zu jedem Augenblick passt ein Moment. Nur zu mir, ja zu mir, da passt nicht mal mein Herz, welches so wild, so frei ist und doch so schwach scheint, dass mein Sturkopf es immer beschützt, immer verteidigt, immer einmauert.
Vielleicht braucht der Tag manchmal Ruhe sich von der Nacht zu erholen? Die Sonne pausiert auch ab und an hinter den Wolken, der Regen hält inne - jedoch nie im Fall. Seit einiger Zeit schlafe ich schlechter, brauche länger und bin weniger ausgeruht. Ich fühle mich eingefroren. Eingefroren, just in dem Moment in welchem ich aufschlagen sollte. Scheue ich deswegen deinen warmen Atem? Dein warmes, rotes Blut? Scheue ich dich, weil du mich taust und ich im nächsten Moment zerschelle? Sagst du nicht selbst von dir, dass du immer warm bist?
Nur, was bleibt vom Eis, wenn es taut? Eine Wasserpfütze? Und ist es dann noch, was es mal war?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen